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Der Landbote: SVP will mit Christian Hartmann zurück in den Stadtrat

Aktualisiert: 20. Apr.

Die SVP schickt ihren Fraktionspräsidenten ins Rennen um einen Sitz im Stadtrat. Das Thema Finanzen soll die Partei nach acht Jahren zurück in die Regierung bringen.


Der Landbote, 28. März 2025


Damit ist der Wahlkampf um die sieben Sitze im Winterthurer Stadtrat definitiv lanciert: Die SVP greift an. Sie will zurück in den Stadtrat, wie sie am Mittwochabend in einer Medienmitteilung schreibt. Sie schickt Fraktionspräsident Christian Hartmann ins Rennen. Das habe die Generalversammlung einstimmig beschlossen.


Mit einem Wähleranteil von 15 Prozent (9 Sitze im Parlament) habe die SVP Anspruch auf einen Sitz im siebenköpfigen Stadtrat. Hartmann sei eine «führungsstarke und erfahrene Persönlichkeit», heisst es in der Mitteilung weiter. Winterthur sei «eine wunderbare Stadt», lässt sich Hartmann darin zitieren. Vieles funktioniere gut, doch manches liege auch «im Argen». Er trete als Stadtrat an, um Winterthur «vorwärtszubringen».


Der 57-jährige Unternehmer sitzt seit 2020 im Stadtparlament. 2023 wurde er Fraktionschef und präsidiert dort zudem die Aufsichtskommission. Er gilt als konzilianter Finanzpolitiker, der sich aber auch mit markigen Voten in die Debatte einbringen kann. Zuletzt zum Beispiel beim Budget. Dort ging die Mitterechts-Mehrheit auf Konfrontation mit dem Stadtrat. Es verpflichtete diesen, pauschal sieben Millionen Franken einzusparen. Die Regierung um Finanzvorsteher Kaspar Bopp (SP) zweifelte die Rechtmässigkeit des Antrags an. Sie reichte beim Bezirksrat eine Aufsichtsbeschwerde ein.


Hartmann setzt denn für den Wahlkampf auch schwergewichtig auf das Thema Finanzen. «Das ist die ganz grosse Schwäche der Stadt. Wenn man keine finanziellen Reserven hat, dann hat man auch keinen Spielraum», sagt er auf Nachfrage. Den Grund für die finanzielle Lage der Stadt sieht er einerseits darin, dass diese an zu vielen Orten mitrede. Andererseits setze die Stadt zu hohe Standards bei eigenen Projekten. «Es geht auch mal einfacher – ob bei Schulhäusern oder im Strassenbau», sagt Hartmann. «Da wünsche ich mir im Stadtrat mehr Mut zur Imperfektion. Als Unternehmer bin ich mir das gewohnt.»


Seine Firma abgeben zu müssen, wäre denn auch «der einzige Wermutstropfen» einer allfälligen Wahl, sagt er. Trotzdem sei er bereit dazu. «Ich habe in meiner Parlamentsarbeit gemerkt, dass man im Stadtrat durchaus etwas bewegen kann und auch etwas bewegen muss.»


Kooperation mit FDP und Mitte noch offen

Parteipräsident Marco Graf sagt, man habe dieses Mal bewusst auf einen Einzelkandidaten statt ein Duo gesetzt. «Wir wollen uns auf einen Top-Bewerber fokussieren», sagt er. Wie stark man mit den anderen bürgerlichen Parteien kooperiere, sei noch offen.


Mit Josef Lisibach sass die SVP bis 2018 vier Jahre lang im Stadtrat. Dann jagte ihr die SP mit Christa Meier den Sitz im Baudepartement wieder ab. 2022 trat sie mit dem Duo Maria Wegelin und Thomas Wolf an. Beide blieben allerdings chancenlos und landeten abgeschlagen auf den beiden letzten Plätzen.






 
 
 

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